Die neuen Pfadfinder treffen zusammen

Sachen gibt’s! Eben noch war der junge Halbork Urorn ein Akolut seiner orkischen Stammesgottheit, da wachte er nach einer durchsoffenen Nacht auf und fand sich als ausgewachsener Kleriker einer völlig anderen Gottheit wieder. Cayden Cailean, der freiheitsliebende Gott von Bier und Wein, hatte ihn offenbar auserwählt, aber so genau wusste Urorn das nicht, und oh, mein Schädel! Aber da half nichts, Kleriker ist Kleriker, er hatte dieses heilige Symbol, und Urorn nahm seine neue Berufung durchaus ernst. Nur, dass er jenseits von »Dieser Gott liebt wilde Besäufnisse« ziemlich wenig über seinen neuen Schutzpatron wusste … In dem Orkstamm, in dem Urorn aufgewachsen war, konnte man ihm da auch nicht groß weiterhelfen. So machte sich unser Neuberufener auf zu einer echten Queste: Herausfinden, was es mit Cayden Cailean alles auf sich hat und was ein Kleriker dieses Gottes zu tun hat. Und er verließ zum ersten Mal das Stammesland und machte sich auf den Weg in das, was die anderen Zivilisation nannten.

In Lastow, Stadt der Gnade, erwartete ihn schon mal ein kleiner Kulturschock. In dieser Stadt, mehr als in jeder anderen der Sechs Städte von Orwin, herrschten Anstand und Ordnung, verehrt wurde dort Abadar, Gott der Städte, und Urorn hatte Glück, dass ihn das heilige Symbol um seinen Hals als Kleriker auswies, so dass er doch recht zuvorkommend behandelt wurde – was ihn nicht vor argwöhnischen Blicken schützte, denen er als Halbork in der Menschenstadt ausgesetzt war.… Weiterlesen “Die neuen Pfadfinder treffen zusammen”

Grand Theft Planwagen

Innerhalb der nächsten Tage auf der Straße von Lastow nach Castow kamen die vier Reisenden immer wieder miteinander ins Gespräch – was sich so ergibt, wenn man die gleiche Strecke hat und immer in den gleichen abadargefälligen Wegstationen absteigt – und irgendwann haben es die vier dann auch wohl geschafft, sich einander mit Namen vorzustellen, denn ab einem gewissen Punkt wurde vorausgesetzt, dass die offenbar bekannt waren. Meraid brauchte ein bisschen, um Evy und Urorn ins Vertrauen zu ziehen, und Kerym’tal hielt dicht, wo es um fremderleuts Geheimnisse ging, aber in Wegstation Fünf (von sieben) angekommen, weihte sie die beiden anderen dann doch in die Jagd nach dem gestohlenenen Wagen ein.

Wobei – eine Jagd war es ja nicht. Das requirierte Gefährt zuckelte mit gemächlicher Geschwindigkeit die Straße entlang und wurde jeden Tag aufs Neue überholt, nur um dann nachts, schwer bewacht, draußen vor der Wegstation zu stehen. Aber der Zauber, der auf dem Gefährt lag, und die aufmerksamen Wachen mit ihrem Anführer Derek verhinderten, dass Meraid den Wagen einfach so wieder an sich nehmen konnte. Aber was auf der Landstraße kein Problem war, wo es praktisch nur die eine Richtung gab, versprach eins zu werden, wenn man erst die Stadt erreicht hatte: Wie wollten sie dann noch dem Wagen durch die verwinkelten Gassen folgen, ohne aufzufallen?… Weiterlesen “Grand Theft Planwagen”

Drachen, Vampire, und dann noch ein Wolf

Zwei Wochen länger als geplant sollte es dauern, bis die Helden im Gasthaus zur Roten Wildsau wieder aufeinandertrafen – zwei Wochen deswegen, weil Spielleiter und Spieler angesichts der umgehenden Atemwegerkrankungen nicht Nein sagen konnten und alle erst einmal gesund werden mussten, bevor die wöchtentliche Runde wieder stattfinden konnte. Auch jetzt wurde der Spielfluss noch durch gelegentliche Huster gestört – etwas, wovon die Charktere jedoch nichts ahnten, bis auf Kerym’tal, der mit heiserer Stimme plötzlich noch mal so grimmig klang wie sonst.

Für Grimmigkeit gab es erst einmal keinen Grund. Kerym’tal und Meraid hatten den entwendeten Wagen bei Wagner Adbehrt abgestellt, mit dem Hinweis, dass der gegenwärtig unpässliche Rufus später für die Unterbringung aufkommen würde – ach ja, und ein Fluch auf dem Wagen läge, für den ein Magier gebraucht würde, um ihn wieder quittzuwerden, und wenn Adbehrt da jemanden kennt, wäre man ihm sehr verbunden … Der Wagner war wenig begeistert, Platz für ein verfluchtes Gefährt finden zu müssen, bot aber einen entlegenen Abstellort für zwei Tage an und versprach, sich nach einem Magier umzusehen. Und nahm gleich ein Goldstück entgegen, damit dieser Magier auch gleich einen Analysezauber sprechen konnte.

Adbehrt versprach, eine Nachricht zur Roten Wildsau zu schicken, und die beiden Halbelfen machten sich, zufrieden mit ihrem Erfolg, selbst auf den Weg zu ihrem Gasthaus.… Weiterlesen “Drachen, Vampire, und dann noch ein Wolf”

Heute mal ganz unauffällig

Morgens beim Frühstück in der Goldenen Gans machten die Gefährten da weiter, wo sie am Tag davor aufgehört hatten: Mit Ermittlungen. Thorn konnte endlich »Magie Lesen« wirken und identifizierte das in der Geldbörse gefundene Arkane Mark als das Zeichen eines Magiers mit Namen Ilas Sudal – eine wertvolle Information, schöner wäre es nur gewesen, wenn dieser Name auch irgendjemandem etwas gesagt hätte. So reihte sich Thorn ein unter denen, die beschlossen, den Tag mit Nachforschungen zu verbringen. Irgendwie musste doch herauszufinden sein, wo Rufus gefangen gehalten wurde!

Meraid horchte sich bei allen Bekannten, die Rufus in der Stadt hatte, um, ob jemand gesehen hatte, wohin er gebracht worden war, und hatte keinen Erfolg damit: Niemand hatte irgendetwas gesehen. Evy machte sich auf den Weg ins Wildnisviertel, um sich nach dem Weißen Hirsch umzusehen, fand das gleichnamige Gasthaus, staunte über die großen angeschlossenen Stallungen, entschied sich aber dagegen, hineinzugehen. Und Kerym’tal erkundete sich, unter dem Vorwand, da einbrechen zu wollen, bei Angehörigen der örtlichen Diebesgilde nach dem Haus Untertann, auf das sie einen Hinweis gefunden hatten.

Nur Urorn entschied sich nach dem Ausspähungszauber vom Vortag dafür, lieber den Ball flach und den Kopf unten zu halten – schließlich war er als halborkischer Kleriker vielleicht ein bisschen zu auffällig.… Weiterlesen “Heute mal ganz unauffällig”

Klappe! Schnitt! Und Action!

So ganz leicht wollte Meraid den Weißen Hirsch dann doch noch nicht aufgeben. Nachts, als ihre Gefährten schliefen und nichts davon mitbekamen, machte sie sich zurück auf den Weg zum Gasthaus, um dort erst den Wirt aus dem Bett zu werfen, aus ihm herauszubringen, in welchem Zimmer Erek und Derek schliefen, und dann bei den beiden Wachen endlich in Erfahrung zu bringen, wo Rufus gefangen gehalten wurde. Aber sie kamen nicht weit. Während sie zur Hintertür hereinschlich und sich noch suchend herumirrte, fand der Wirt sie – mit einer Armbrust im Anschlag. Kurzentschlossen machte sie die Biege, kehrte zur Goldenen Gans zurück und lag in ihrem Bett, bevor auch nur einer der anderen etwas von ihrem Fehlen bemerkt hatte.

Am anderen Morgen beschlossen sie, erstmal den Ball flachzuhalten und abzuwarten – eine Strategie, die sich auszahlte: Denn noch während sie beim Frühstücken saßen, kam Elfwins Botenmädchen an und brachte eine Nachricht für Kerym’tal: Gerold von Untertann ist gerade am Nordhafen in die Stadt eingeritten, und die Gilde hat ein Auge auf ihn. Für die Gefährten ein Grund mehr, erstmal weiter in der Goldenen Gans zu warten – wo dann bald auch Botschaft Nummer Zwei eintraf: Gerold brach schon wieder auf! Er hatte sich vom Weißen Hirsch auf den Weg gemacht, und um ihm zu folgen blieb nur ein kleines Zeitfenster – nicht das Optimale für eine Gruppe, die lieber lange diskutiert, bevor sie handelt …

Aber Kerym’tal, ungeduldig wie immer, machte Druck.… Weiterlesen “Klappe! Schnitt! Und Action!”

Ein Herz für Wauzis

Wenn Thorn Gomran die Nase davon vollhatte, Telefonzentrale zu spielen zwischen Kerym’tal und Meraid (gegenwärtig im Keller des Bauernhauses) und Evy und Urorn (im Wohnzimmer), ließ er sich das zumindest nicht anmerken. Aber als ihn dann Evys Hilferuf ereilte, war er sichtbar froh, doch endlich einmal richtig gebraucht zu werden. Er warf sich eine Mage Armor an und den Expeditous Retreat, der spontan seine Bewegungsreichweite verdoppelte, und peste los.

Im Wohnzimmer gewann derweil Urorn langsam die Oberhand im Ringkampf gegen den mutmaßlichen Bauern und versuchte, ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. Immer noch auf dem Sideboard stehend, stimmte Evy das Lied des Mutes an – selbst verzweifelt, aber aus voller Kehle, bescherte sie ihrem Kleriker-Kumpel einen stattlichen Bonus auf Angriff und Schaden, und das gleiche galt auch für den angedüst kommenden Magier. Der hatte erstmal genug Zauber gesprochen, aber dafür führte er ja auch noch seinen beachtlich großen Hammer, und den ließ er, nachdem er eruiert hatte, dass er nicht stattdessen Urorn treffen würde, ohne Rücksicht auf Verluste auf den Menschen niederrauschen und traf ihn voll im Rücken. Der Mann brach zusammen.

Urorn ergriff den fallengelassenen Holzscheit, warf ihn auf den Hund, der ihm auswich. Auch Evy nahm ihren Mut zusammen.… Weiterlesen “Ein Herz für Wauzis”

Willkommen in der Gilde!

Auf einen Schlag fühlten sich unsere Gefährten gleich viel stärker. Der erste Levelanstieg ist doch immer eine besondere Sache, und selbst wenn die Gruppe auf Stufe Zwei gestartet war, ist der Sprung nach Stufe drei doch immer noch ein großer. Neue Talente für alle! Neue Zauberstufen für Magier und Kleriker! Und auch wenn das dem Plot vorgriff, standen auf allen Charakterblättern schon die neuen magischen Waffen, welche die Helden von nun an führen würden. Die größte Veränderung bedeutete das für Evy: Hatte sie zuletzt doch immer darunter gelitten, mit einem Dolch der Größenkategorie »Klein« buchstäblich nichts ausrichten zu können, denn ohne einen Stärkebonus ist ein W3 wirklich nicht viel – in Zukunft würde sie also mit einem Langschwert herumlaufen, und das macht auch bei kleinen Leuten immer noch einen ganzen W6 Schaden und damit nicht weniger als Kerym’tals Kurzschwerter.

Der wiederum war ein bisschen unglücklich, dass er nicht beide Waffen magisch veredeln konnte, und musste sich zwischen seinen Dorn und Zorn genannten Schwertern entscheiden, welches nun magisch sein sollte – so muss Zorn jetzt noch bis zum nächsten Levelanstieg oder einem plötzlichen Geldsegen warten. Nur der tendenziell pazifistisch eingestellte Urorn und Thorn, dessen Schwerpunkt nicht der bewaffnete Nahkampf ist, verzichteten erst einmal auf magische Waffen, um die so eingesparten Gelder für sie sinnvoller einzusetzen.… Weiterlesen “Willkommen in der Gilde!”