Malakai der Mächtige

Einen Satz Teufelsblumenaugen hatten die Gefährten glorreich errungen, zwei weitere fehlten noch. Aber statt sich todesmutig in die nächste Schlacht zu stürzen, grüne Zombies zu bezwingen und hirnfressenden Pflanzen den Garaus zu machen, entschied sich die Gruppe erst einmal für eine Pause, und zwar gleich von mehreren Tagen. Kevron war damit gar nicht einverstanden, nicht nur, weil er sich in die Bequemlichkeit der Stadt zurücksehnte: Aber warum warten, bis die Barbarin ihren Verstand regeneriert hatte, wenn die den ohnehin nie brauchte oder benutzte? Das Herumsitzen auf dem kleinen Boot führte zu einer Art Open-Air-Hüttenkoller, und da half auch die Argumentation Karzas, sie wolle doch gerne ein bißchen durchhalten können, wenn die nächste Pflanze ihr Gehirn fressen wollte, wenig.

Die Stimmung auf dem Boot war mies, und als Torim am Ufer reptioide Fußspuren fand, wurde sie nur unwesentlich besser. Drei bekrallte Zehen eines vierbeinigen Geschöpfes, und aus der Schrittlänge errechnete Torim, daß ihr Besitzer doch einen guten Meter Schulterhöhe haben sollten – das versprach gar nicht gut zu werden. Zu oft hatten die Bewohner des letzten Dorfes den Schwarzen Drachen erwähnt, als daß man jetzt über die Spuren einfach hätte hinwegsehen können – mitten im Sumpf war der Drache den Gefährten in jedem Fall überlegen: Er konnte fliegen, schneller schwimmen als sich das Boot rudern ließ, Säure spucken und war, kurzgefaßt, niemand, dem sie so gern begegnen wollten.… Weiterlesen “Malakai der Mächtige”

Die Blumen des Bösen

Der Tag begann mit Zugeständnissen, bezogen auf die Ereignisse des letzten Abenteuers: Die Wivvern-Fraktion erklärte, sich informiert zu haben und die korrekte Aussprache für den Wyvern wäre tatsächlich Weiwern – sehr zum Erstaunen der Weiwern-Fraktion, die gerade den anderen Recht geben wollte, daß die Aussprache selbstverständlich Wivvern wäre… Es waren also alle wieder so schlau wie zuvor, wie gut, daß das Viech immer noch tot war und es darum mit einem neuen Abenteuer weitergehen konnte: Der Reise in den Sumpf und der Jagd auf das gemeine Teufelskraut.

Jetzt sollte niemand unvorbereitet in ein Abenteuer gehen und in einen Sumpf erst recht nicht, und wie es sich für eine perfektionistisch ausgerichtete Gruppe gehörte, wurden auch hier die nötigen Vorkehrungen getroffen: Die einen investierten in Meisterarbeitswaffen, Mithrilkettenhemden und kniehohe Gummistiefel, die anderen wälzten dicke Bücher, und was die zutage brachten, war wahrlich beängstigend: Diese teuflische Pflanze zeichnete sich nämlich nicht nur durch ihre possierlichen Stielaugen aus, sondern dadurch, daß sie intelligente Wesen willenlos machte, ihre Gehirne fraß und die verbleibenden Körper dann zu ihren Zombies machte – teuflisch in der Tat und nichts, dem man so ohne weiteres in die Arme laufen wollte, und mancher wäre noch gern vom Auftrag zurückgetreten, wem nützte das schon außer Torim, sollte der sich diese Augenstiele doch allein besorgen – aber dann wieder wäre man kein Held gewesen, hätte man nicht die Bereitschaft besessen, der Gefahr ins Auge zu blicken.… Weiterlesen “Die Blumen des Bösen”