Der Werwolf war’s!

Am anderen Morgen weckte ein Wohlgeruch die Gefährten. Nach den Kämpfen der letzten Nacht, mit einem toten Kapitän unter Deck, war der Duft nach frischgebratenem Speck das letzte, womit sie gerechnet hatten, aber es war wirklich ein köstliches Frühstück, das die Ochsenknechte da zubereitet hatten. Aber Urorn, Meraid und Talathel mochten sich trotzdem nicht mit dem Essen Aufhalten. Erst wollten sie, bei Tageslicht, nach dem Toten sehen, in der Annahme, dass das mit leerem Magen wahrscheinlich erfolgreicher ablaufen würde.

Eine erfolgreicher Heilkunde-Probe ergab: Was den Kapitän tödlich verletzt hatte, waren Klauen, lange Klauen von bestimmt fünfzehn Zentimetern Länge, viel länger als die Krallen der Fischmenschen. Auch ein Tier war es eher nicht: Alles war noch da, nichts angeknabbert oder verschleppt. Und was immer es war, es musste über gewaltige Körperkraft verfügen, denn es hatte Aldwic den Kopf mit brutaler Gewalt vom Körper gerissen. Das konnte, fand Meraid, nur eines bedeuten: Einen Werwolf! Aber wo sollte man mitten auf der Wallau einen Werwolf hernehmen? Hatten die Fischmenschen einen mitgebracht? Oder war vielmehr einer der Passagiere der Schuldige? Vielleicht Wigmund, der sich so demonstrativ in seiner Kabine verbarrikadiert hatte, als gelt es, um jeden Preis ein Alibi zu zementieren?

Den Hypothesen und wilden Verdächtigungen waren keine Grenzen gesetzt.… Weiterlesen “Der Werwolf war’s!”

Für eine Handvoll Schnecken

Auf der Wallau, Frachtkahn, unter Deck. Mehrere Tage hatte Thorn in seiner Kabine verbracht und seine Unpässlichkeiten gepflegt – gemessen daran, dass er eigentlich nur einen gewaltigen Kater hatte, eine ziemlich lange Verschnaufpause – als ihn mitten in der Nacht ein schriller Schrei aus dem Schlaf riss. Sofort sprang er aus dem Bett, warf sich geistesgegenwärtig eine Magierrüstung über das Nachthemd, und ging nachschauen, wer da geschrien hatte. Es schien aus der Nachbarkabine zu kommen, und wirklich, dort wurde gerade Mare, die Zofe der reichen Dame, von zwei seltsam aussehenden Fischmenschen abtransportiert. Sie hatten ihr eine seltsame, transparente Kapuze über den Kopf gezogen, und dann ging es ab durch das Fenster. Was musste das Schiff auch so große Fenster haben? Hätten ein paar Bullaugen da nicht auch gereicht?

Thorn jedenfalls kam zu spät, um noch etwas für die Frau zu tun. Aber auch aus der Nebenkabine drang Kampfeslärm. Seinen Hammer im Anschlag, machte sich Thorn auf, nachzusehen – da kämpfte gerade Cere, die Abenteuerin, gegen einen weiteren Fischmenschen, während sich die eigentliche Bewohnerin der Kabine, die reiche Frau, angstvoll in eine Ecke duckte. Aber die Guteste sollte nicht das Schicksal ihrer Zofe teilen: Gemeinsam, mit Kurzschwert und Hammer, wurden Thorn und Cere mit dem fiesen Murloc fertig – zumindest so lange, bis oben an Deck deren Anführer das Signal zum Rückzug brüllte und der Murloc sich, wiederum mit einem Satz durchs Fenster, aus dem Staub machte.… Weiterlesen “Für eine Handvoll Schnecken”