Menschen? Welche Menschen?

Nach der doch irgendwie stressigen Überfahrt waren die Gefährten froh, einfach mal zwei Tage lang den Ball flachzuhalten, während sie in Südwacht auf die Ankunft von Talathel warteten. Der hatte schließlich Hilfe versprochen, die nötigen Besuchervisa für die Elfenlande zu bekommen, und an denen waren sie doch deutlich mehr interessiert als an der Gesellschaft ihres elfischen Begleiters. Als es am Ende des zweiten Tages, Meraid und Kerym’tal hatten sich gerade auf dem Heuboden des Gasthauses zur Ruhe gebettet, unten an der Leiter klopfte, geruhten die beiden, doch wieder aufzustehen und zu sehen, wer sie da besuchen kam, und wirklich, da stand der Elf.

Talathel hatte die Spuren der Skum bis zum Schwarzenbruch verfolgt, einem gefährlichen Gebiet voller Monster und Untote, in das er sich nicht allein hineinwagen wollte, und dort dann verloren – und sich beeilt, von da aus auf dem schnellsten Weg nach Südwacht zu kommen. Am folgenden Morgen in aller Frühe wollte er mit den Gefährten zur Waldläufergilde gehen und ihnen dort einen Auftrag erteilen, und damit sollte man ihnen das Visum dann auch nicht mehr verweigern können. Mit der Aussage wollte Talathel auch schon wieder verschwinden, aber Kerym’tal bat ihn hoch, um nicht quer durch den Ort brüllen zu müssen, was sie in der Zwischenzeit über den vermissten Erhardt und Gildenmann Reder herausgefunden hatten, und zu erzählen, dass da ein Elf am Pier auf Talathel gewartet hatte.… Weiterlesen “Menschen? Welche Menschen?”

Verdacht in Südwacht

Es war früher Nachmittag in Südwacht, und Zeit für ein bisschen Sightseeing. Unter einem zeltförmigen Dach trocknete malerisch Holz, das die Einheimischen für ihren Eigenbedarf zurückgehalten haben. Bei Südwacht teilte sich der Fluss – der eine Arm floss in Richtung Fallonde, der andere nach Crimor. Außerhalb der Stadt wuchs eine große Linde. In der Stadt gab es ein eher rustikales Gasthaus, das steinerne Gildenhaus, Friedmuts Laden und ein paar Wohnhäuser – wirklich nicht mit einer Stadt wie Castow zu vergleichen, aber das hatte ja auch niemand behauptet. Auf der anderen Seite der Lichtung standen ein paar Blockhütten, einige davon in desolatem Zustand. Draußen bei der Linde standen zwei Gebäude aus gewachsenem Holz, das eine hoch, das andere lang, und beide schrien »Elfisch!«

Aber so sehr sich die Gefährten auch für diese fremdländische Architektur interessierten, entschieden sie sich doch dazu, erst einmal im Gasthaus einzukehren und dort ein oder mehrere Zimmer zu nehmen. Das Wirtshausschild zeigte ein Einhorn, und so hieß das Haus dann auch: Zum Fröhlichen Einhorn. Wo die inzwischen ausgecheckte Abenteuerin Cere schon an einem Tisch saß, hieß eine stämmige Menschenfrau, Rita. die Gruppe willkommen. Hier tranken vor allem die Einheimischen ihr Feierabendbier, aber für die Fremden, die sich nach Südwacht verirrten, wurden auch Gästezimmer bereitgehalten – nur Einzel- und Doppelzimmer, einen Schlafsaal gab es nicht, aber Meraid und Kerym’tal, die ihr knappbemessenes Geld lieber beisammen halten wollten, gab es die Option, auf dem Heuboden abzusteigen.… Weiterlesen “Verdacht in Südwacht”