Steinmaus und Schatten

Zwerge sind immer für das eine oder andere Klischee gut, selbst wenn sie so aus der Art geschlagen scheinen wie Thorim. Alles in ihrem Leben scheint sich um die drei B’s zu drehen: Bärte, Bier und Bergbau. Und hier sollte es jetzt der Bergbau sein. Tiefwasser, als unsere Pfadfinder es endlich betraten, sah auf dem ersten Blick aus wie jede andere Binge – nicht, daß die meisten schon mal in einer gewesen wären. Aber von den reichen Schätzen war erst einmal nichts zu sehen. Verlassene Stollen, mit schwerem Gerät ins Gestein geschlagen, und nirgendwo auch nur eine Hauch von Gold oder Edelsteinen. Aber man wurde ja auch nicht Abenteurer, um es einfach zu haben: Sonst hätten sie ja auch gleich einer ehrlichen Arbeit nachgehen können. Immerhin waren sie motiviert, und daß Kevron sofort brav mit dem Kartographieren anfing, war vielleicht ein Ausgleich dafür, daß er sonst gerne darauf verzichtete, mit anzupacken.

Sargas und Thorim suchten nach Fallen – sicher ist sicher – aber was sie statt dessen fanden, war eine Maus. Sie war aus Stein, und abgesehen davon, daß ihr wohl der Schwanz abgebrochen war, war sie liebevoll und detailgenau gearbeitet, vom Schnurbart über feinste Häärchen. Tatsächlich war sie eine Spur zu detailgenau gearbeitet.… Weiterlesen “Steinmaus und Schatten”

Hör mal, wer da hämmert!

Nach ein paar Tagen des Erholens und Verschnaufens waren alle Helden wiederhergestellt, und von dem schwächenden Effekt der Schatten war nichts mehr zu merken. Zeit, weiter in die Tiefe der Binge vorzudringen und herauszufinden, von wem das fortwährende Hämmern stammte, das mit seinem pausenlosen Tag-Nacht-Rhythmus zum ständigen Begleiter der Gefährten geworden war. Zumindest hatten sie eine ziemlich genaue Vorstellung, wo das Hämmern herkam – schon deswegen, weil sie so ziemlich alle anderen Gebiete längst aufgeklärt hatten. Aber das alte Tagebuch berichtete von einer künstlich hochgezogenen Wand, und unten in dem wassergefüllten Schacht war eine Stelle, wo nach allen Regeln der Symmetrie eine Öffnung hätte sein müssen, also: Her mit der Spitzhacke, nieder mit dem Gestein!

Wenn das nur so einfach gewesen wäre! Denn da war ein klitzekleines Problem: Die falsche Wand schloß direkt mit dem Schacht ab, es gab keine Möglichkeit zum Stehen, und an einem meterlangen Seil baumelnd mit der Spitzhacke ein Loch hauen ist keine leichte Sache. Möglich ja, einfach nein. Aber zum Glück waren die Gefährten ja zu fünft, und damit ließ sich diese logistische Glanzleistung dann doch stemmen. Kevan wurde in den Schacht hinabgelassen, von oben gehalten, von der gegenüberliegenden Seite aus gesteuert, und im Laufe eines für alle Seiten anstrengenden Tages gelang des dem Kämpfer dann tatsächlich, ein Loch in das Gestein zu hauen.… Weiterlesen “Hör mal, wer da hämmert!”