Was gibt es besseres als ein Leben im Wald? Frische Luft, natürliches Tannennadelaroma, und niemanden zur Gesellschaft als die Tiere des Waldes … Zugegeben, letzteres kann auf die Dauer ein bisschen einsam werden. Und so war die junge Waldläuferin Maere hellauf begeistert, auf das Lager einer anderen Waldbewohnerin zu stoßen. Und als sich herausstellte, dass die Halblingin Katie nicht nur eine gemessen an ihrer Größe mächtige Axt mit sich herumschleppte, sondern auch noch die gleiche Frisur wie Maere hatte, kamen die beiden schnell ins Gespräch. Es scheint jedenfalls völlig unüblich für (angehende) Helden zu sein, so etwas wie eine Schere zu besitzen - dann raspelt man sich eben die Haare mit der Dolchscheide zurecht. Aber als die beiden gerade anfingen, sich miteinander bekanntzusamen, kamen sie nicht weit - da tönte aus den Tiefen des Waldes der Ruf “Halt! Das ist ein Überfall!” Und er galt keiner der beiden.
Kerym’tal hatte es eilig, die Stadt zu verlassen - eilig genug jedenfalls, um in ein Reittier zu investieren, als er Lastow verließ, wo er sein jämmerliches Leben verbracht hatte, und aufbrach, um die Elfen zu finden. Gut, für ein prachtvolles schneeweißes Elfenross mit seidiger Mähne hatte es nicht gereicht, aber selbst der einfache Braune schien schon wertvoll genug zu sein, um den Halbelfen von einem unauffälligen Reisenden zu einer lohnenden Beute zu machen. Jedenfalls schien das der Räuber zu glauben, der dreist Kerym’tals Weg versperrte und mit einem Rapier vor ihm herumwedelte. Ein dürrer Bursche auf einem Pferd, ohne sichtbare Waffen - das versprach leichte Beute. Und leider sah Kerym’tal das auch so. Im Dunkeln, von hinten, mit zwei zielgenau platzierten Dolchen in den Nieren, das war etwas anderes, aber direkter, frontaler Konflikt, allein, bei Tageslicht, das war nichts für ihn. Aber sein Pferd wollte er trotzdem behalten.
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